Ein schnelles Asia-Rezept
Heute wird´s fernöstlich: Chinesisch inspirierte schnelle Küche – mit feinen Kräuteraromen. Und dazu noch – alle Hollywood Stars aufgepasst – sehr sehr low carb. Ist nicht gewollt, reiner Zufall das! Schmeckt aber trotzdem und macht auch satt…
Chinesischer Kohl – das (un)bekannte Wesen
Bei dem Gericht verwende ich eine Chinakohl-Art, den Choi Sam. Pak Choi kennt ihr vermutlich, der Choi Sam ist quasi der etwas würzigere Bruder. Entdeckt habe ich ihn beim ratlosen Herumsuchen im Asia-Supermarkt. Der hilfsbereite Besitzer (naja, so genau weiss man das bei den Asiaten immer nicht) hat auf meine fragenden Blick mit „Isse wie Pak Choi, will kochen?“ geantwortet. Als ich genickt habe (ja, ich will kochen!), bestätigte er „Isse gut“. Na denn – auf zum Rezept (für 2 fröhliche Esser):
- 1/4 Weißkraut-Minikopf fein hobeln, mit 1 TL Chilisalz (Cayenne&Salz gemischt) und 1/4 TL Zucker ca. 15 Minuten marinieren. Dabei ruhig mal mit den Händen durchkneten.
- Einen halben Apfel (z.B. Jonathan) schälen, in feine Scheiben (ca. 1-2 mm dick) schneiden. 3 Stück Choi Sam fein schneiden (Blattrippen können auch mit rein).
- 2 EL Weißweinessig (Nehmt beste Qualität! Lohnt sich!), 2 EL neutrales Salatöl, 1 EL geröstete Sesamsamen und 2 TL geröstetes Sesamöl ins Kraut geben, dann Apfel und Choi Sam dazu.
- Je 1 EL frisch gehackte Minze und Dill zum Salat geben, untermischen.
- Ca. 400g Schweinefilet in dünne Scheiben (ca. 8mm dick) schneiden, diese etwas flachdrücken.
- 2 EL Erdnussöl mit einer getrockneten Chilischote in der Pfanne erhitzen (nur leicht), etwas ziehen lassen, Chilischote entfernen. Dann Pfanne richtig erhitzen.
- Fleisch auf jeder Seite 1 Minute anbraten (es sollten schon deutliche Röstspuren am Fleisch sein, Aroma!)
- Fleisch warm stellen
- Bratfett aus der Pfanne abgießen, Bratansatz mit ca. 150 ml Wasser ablöschen, 2 EL helle Sojasauce dazu geben, eine Knoblauchzehe und ca.1 cm Ingwerwurzel fein hineinreiben (z.B. mit der Microplane, alternativ fein hacken)
- Ca. 50 g kalte Butterflöckchen in die Sauce schwenken (ahh Butter, typisch asiatisch…) – mit einer winzigen (!) Prise Five-Spices-Gewürz abschmecken.
- Fleischscheiben in die Sauce geben, kurz schwenken und glasieren, fertig!
- Anrichten!
Für alle Nicht-Hollywood-Low-Carb-Stars: Man kann jederzeit ein Häufchen Reis zu diesem Gericht essen.
Die Weinbegleitung – gewagt und gewonnen
Ich war mir zuerst unschlüssig, welches Getränk am besten passen würde. Zuerst dachte ich an ein spritziges Weizenbier, verwarf aber die Idee zugunsten von Wein. Nun wäre eine klassische Wahl zu Asienaromen vielleicht eine Scheurebe oder ein Gewürztraminer. Wegen der überwiegenden grünen Aromen (Minze, Choi Sam, Dill) kam mir ein Sauvignon in den Sinn. Aber ist der nicht zu „grasig“? Ja deshalb braucht man vielleicht einen gereiften und hochklassigen Sauvignon. Der Keller gab einen Sauvignon Blanc aus Südtirol her, von Josephus Mayr, Jahrgang 2011 (zum Weingut). „Könnte funktionieren“, dachte ich mir…
Das Wagnis wurde belohnt: Der Wein passt ideal zum Gericht, begleitet es wunderbar in Frische (Kräuter, Gemüse) und Tiefe (Sesam, Röstaromen) ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Der Alkohol (14%!) ist kaum zu spüren und gibt dem ganzen eine aufrechte Struktur.
Das Gericht hat eine wunderbar frische Aromatik, mit tiefen asiatischen Gewürzaromen. Der knackige Salat gibt schon eine kleine Kostprobe auf den Frühling – genau das richtige an einem sonnigen Spätwinter-Tag, der schon die Hoffnung auf Licht und Wärme keimen lässt. Ist das nicht poetisch? Merkt ihr was ein tolles Essen alles anrichten kann?
Das kommt bestimmt bald auch „aus meinem kochtopf“
😉
Freut mich Ich wünsch dir schon mal guten Appetit!