Orangenmarmelade mit Schale – selber machen

Für selbst gemachte Orangenmarmelade mit Schale kennen viele das klassische Rezept: Die englische Variante mit kleingeschnittener Schaleneinlage (von der Bitterorange).

Zweifelsohne ein Genuß, aber wer es nicht ganz so bitter mag und vielleicht auch eine Abneigung gegen die Schalenstücke hat, braucht eine Alternative.

Bei Christine Ferber, der ungekrönten Marmeladenkönigin aus dem Elsass, fand ich ein Rezept für Orangenmarmelade bei dem die Schalen püriert werden.

Die fertige Marmelade bekommt dadurch eine supercremige Konsistenz und eine geschmackliche Tiefe.

Orangenmarmelade mit Schale

Cremige Orangenmarmelade mit Schale


Leicht abgewandelt (ich verwende Gelierzucker 2:1 statt normalen Zucker und passiere die Masse nochmal) ist das ein einfaches Rezept. Man muss nur zwei Sachen beachten:

  1. Die blanchierten Orangenscheiben müssen unbedingt über Nacht durchziehen.
  2. Die Auswahl der Orangen ist wichtig: Bio-Orangen (versteht sich von selbst wenn Schalen verwendet werden) mit einer möglichst dünnen weißen Schicht (Fachbegriff „Mesokarp“, zur gesundheitlichen Bedeutung ist hier was zu lesen). Ich verwende bevorzugt eine Sorte aus Sizilien, die im Bioladen als „Saftorangen“ verkauft wird.

Orangenmarmelade mit Schale – besonders cremig und nicht bitter

Zutaten:

  • 750 g Orangen (ergeben ausgepresst ca. 300 ml Orangensaft)
  • 700 g Bio-Orangen („Saftorangen“)
  • 500 g Gelierzucker 2:1 (wer es gerne süßer mag nimmt 1 kg Kristallzucker, dann jedoch noch Saft einer Zitrone zufügen, damit alles geliert)
Orangenscheiben in Zucker eingelegt

Blanchierte Orangenscheiben ziehen im Gelierzucker

Zubereitung:

    1. Die 750 g Orangen auspressen und den Saft beiseite stellen
    2. Einen hohen Topf mit Wasser aufkochen, die Bio-Orangen im Ganzen hineinplumpsen lassen und ca. 20 Minuten leise köcheln lassen. Da steigt dann schon ein sehr „orangiger“ Duft auf. Aufgrund der Hitze platzen die Orangen auf und lassen „Dampf“ aus dem Inneren ab. Alles ganz normal 😉
    3. Orangen abgießen und kalt abschrecken, auskühlen lassen.
    4. Blanchierte Orangen in dünne Scheiben (ca. 4-5 mm dick) schneiden.
    5. Gelierzucker, Orangensaft und die Orangenscheiben in einen Topf geben und einmal aufkochen.
    6. In eine Schüssel umgießen, auskühlen lassen und dann am besten über Nacht abgedeckt in den Kühlschrank stellen. So verbinden sich die Aromen ideal.
    7. Am nächsten Tag den Inhalt wieder in einen Topf geben und aufkochen. Dann die heiße Masse mit dem Pürierstab gut durchmixen.
    8. Alles durch einen Haarsieb passieren (Vorsicht mit der heißen Masse, das spritzt manchmal).
    9. Die durchpassierte Creme (ja, nun ist das Ganze wunderbar cremig geworden) zurück in den Topf geben und noch ca. 3 Minuten kochen (Gelierprobe!)
    10. In Gläschen abfüllen – fertig!
Orangenmarmelade durchpassiert

Nach dem Passieren wird es schön cremig.

Ein Tipp zum Schluß:

Die Schalenrückstände im Sieb nicht wegwerfen!

Man kann diese mit Rum aufgießen und einige Tage ziehen lassen. Dann abseihen.

Das Ergebnis ist ein verführerischer (und auf Grund des Alkoholgehalts gefährlicher) Orangenpunsch – das Aroma ist umwerfend!

Verwendung der Orangenmarmelade

Im Hause Foodflaneur wird diese köstliche Marmelade zur Füllung von Weihnachtsplätzchen, als Aufstrich auf Toast oder Brioche und als Verfeinerung für Desserts verwendet.

Wer doch lieber eine bittere Orangenmarmelade mag, kann sich hier mal mein Rezept für eine Pomeranzen-Blutorangen-Marmelade ansehen.

4 Kommentare

  1. Marlene Gagelmann
    • foodflaneur
  2. Elke Böttner
    • foodflaneur