BrauBeviale Messe Nürnberg

Die BrauBeviale in Nürnberg: Eine der größten Fachmessen für die Bier- und Getränkebranche direkt vor der Haustür. Das ist schon eine sehr komfortable Gelegenheit, Fachwissen zu vertiefen.

Besonders vor dem Hintergrund der schier explodierenden Menge an meist großartigen handwerkliche erzeugte Craftbieren, war es selbstverständlich, dass ich mich wieder auf der BrauBeviale umsah.

BrauBeviale Ansicht Haupteingang

Die ganze Welt der Getränke – zu Gast in Nürnberg


Die BrauBeviale ist mit über 37.000 Besuchern und über 1.000 Ausstellern eine der großen internationalen Fachmessen für Investitionsgüter in der Getränkebranche. Das Thema Bier und Brauereiwesen nimmt hier naturgemäß einen großen Raum ein. Dieser hochkarätige Branchentreff findet alljährlich Anfang November am Messegelände in Nürnberg statt.


European Beer Star Verleihung

Der erste Höhepunkt ist für mich nun schon fast traditionsgemäß (kann man bei zwei Besuchen schon von Tradition sprechen? Hm, ja, warum nicht?) der Besuch der „Nacht der Sieger“, die vom Verband privater Brauereien veranstaltet wird.

An diesem Abend können alle Preisträger-Biere des Wettbewerbs European Beer Star verkostet werden. Der Sonderpreis „Consumers‘ Favorite“ wird erst direkt vor Ort verliehen – ein bisschen Spannung kommt also auch immer hinzu.

Während der European Beer Star in allen europäischen Bierkategorien von einer Fachjury vergeben, wählen den Consumers Favorite die Messebesucher der BrauBeviale direkt vor Ort aus den bereits prämierten Bieren.

Impressionen European Beer Star

Faszination Bier – European Beer Star, Foto © Messe Nürnberg


Die Verleihung des European Beer Star fand dieses Jahr nun schon zum 12. Mal statt. Er ist einer der renommiertesten internationalen Auszeichnungen und wird in den Kategorien Gold, Silber und Bronze verliehen.

Mit einer Rekordbeteiligung von 1957 Bieren aus 45 Ländern kann man wohl wirklich von einem echten internationalen Wettbewerb sprechen. Über das Prozedere hat der Verband hier eine Pressemitteilung veröffentlicht, die die Dimensionen dieses Events etwas veranschaulicht.


Die Veranstaltung selbst ist trotz der Größe (über 700 Teilnehmer) sehr angenehm und fast familiär, da sie von Fachpublikum dominiert wird. Viele kennen sich da schon seit vielen Jahren. Die Freude am Bier, angenehme Musik und ausgezeichnetes Catering schaffen eine Atmosphäre, die schon speziell ist.

Hier wird verkostet, diskutiert, gelacht und getrunken. Und man kann spannende Entdeckungen in der großen Wunderwelt der Biere machen.

Tresen in der Nacht der Sieger

Alle Siegerbiere sind zur Verkostung freigegeben, Foto © Messe Nürnberg

Während ich im letzten Jahr unglaublich fasziniert vom Stickee Monkee der Brauerei Firestone Walker aus Kalifornien war (übrigens Gold-Preisträger), entdeckte ich diesmal unter anderem ein Pumpkin Ale aus USA. Ja in der Tat mit Kürbisaroma – was für ein eine wunderbare Kombi mit dem Kürbischutney und der Entenbrust, die als Vorspeise gereicht wurde.

Preisträger Gruppenbild European Beer Star

Stolze Preisträger: European Beer Star

Consumers‘ Favorite – European Beer Star

Doch der Höhepunkt des Abends ist sicherlich die Verleihung des Sonderpreises „Consumers‘ Favorite“ des European Beer Star. Witzigerweise hatte ich das Bronze- und Silberbier schon vorher verkostet.

Auf Platz 3 landete also (wieder einmal) Firestone Walker mit dem Double Jack IPA, auf Platz 2 ein Stout aus Dänemark von der unausprechlichen Brauerei Midtfyns Bruyhus und Platz 1  goes to Germany – tatatataaa – an die Brauerei Aying mit der Ayinger Bräuweisse.

Die umfangreiche Liste aller Preisträger des European Beer Star findet sich hier, es lohnt sich da mal einzulesen (und einzutrinken!). Leider kommt man v.a. an die Bier aus dem Ausland oft schwer heran, aber es gibt genügend Perlen aus Europa, die sich lohnen!

Mein erster Abend auf der BrauBeviale endete dann auch recht vergnüglich, da ich mit einem langjährigen Freund vor Ort war und wir uns, neben Bier, auch über allerlei Neuigkeiten austauschen mussten.

Blogger Rundgang auf der BrauBeviale

Nach dem fulminanten ersten Abend ging es am Donnerstag morgen gleich wieder in die Vollen auf der BrauBeviale.

Um 10.00 Uhr startete der offizielle Bloggerrundgang, für den ich mich angemeldet hatte. Neben reinen Bierbloggern (Grüße an bierdestages und Torsten) waren natürlich die Foodblogger nicht weit – wie schön wenn man dann bekannte Gesichter wie Petra und Karina trifft.

Blogger verkosten Craftbier

Bier schmeckt auch um 10 Uhr vormittags, Foto © Messe Nürnberg

Erste Station des Rundgangs war der Verband private Brauereien. Vor dem Hintergrund der Veranstaltung vom Vorabend war das Standpersonal erstaunlich fit und wir bekamen auch gleich das erste Bier angeboten (zur Erinnerung: es war 10.00 Uhr am Vormittag).

Nach einer kurzen Erläuterung zu Aufgaben und Zielen des Verbands ging es dann durch die Messehallen weiter zu einem Big Player im Bierbusiness: Dem Hopfenhändler BarthHaas Group.

Hopfenaufgüße am Stand von BarthHaas Group

Die Vielfalt des Hopfens

Den globalen Hopfenmarkt teilen sich wenige große Händler und Barth ist einer davon – entsprechend auch die Macht und der Einfluss auf die Brauereien. Auf meine kritische Nachfrage bezüglich der Preisstrategie und des Umgang mit einem deutlich Nachfrageüberhang reagierte man am Stand etwas gereizt – man hat solche Fragen wohl nicht zum ersten Mal gehört.

Interessant fand ich jedoch die Möglichkeit unterschiedliche Aromahopfensorten als puren Aufguß zu verkosten – eindrucksvoll wie stark einzelne Aromen nur von der Hopfensorte geprägt wurden.

Bierverkostung am Stand der Camba Brauerei

Am Camba Stand: natürlich mit Bier, Foto © Messe Nürnberg

Letzte Station – und für mich die interessanteste war der Stand der Brauerei Camba bzw. dem Brauanlagenhersteller BrauKon.

Eine sehr interessante Konstellation von der ich vorher noch nie gehört habe: Der Brauanlagenhersteller hat als Demoobjekt selbst vor Ort eine Brauerei gebaut, die jedoch wegen der tollen Biervielfalt schnell zum Selbstläufer wurde. Wenn ich wieder mal in die Nähe des Chiemsees komme, werde ich da mal vorbeischauen.

Das war´s dann schon wieder mit dem Bloggerrundgang. Wir hatten anschließend noch die Möglichkeit zum Besuch auf der erstmalig parallel stattfindenden Street Food Convention, einer Messe, die sich – ihr ahnt es – das Thema Street Food, Food Trucks und das ganze damit verbundene Business auf die Fahnen geschrieben hat.

Meine Interesse dafür war sehr begrenzt und daher verabschiedete ich mich schon bald und zog mit Bloggerkollegen zurück auf die BrauBeviale, genauer in den Craftbeer Corner. Denn hier wartete das letzte Highlight des Tages.

Craft Bier Verkostung

Im Craftbeer Corner finden permanent geführte Bierverkostungen zu bestimmten Themen statt und an einer solchen Verkostung nahm ich dann auch teil.

Es ging um „Spezielle“ Biere, also Besonderheiten aus aller Welt. Eine höchst spannende Reihenverkostung (übrigens wird beim Bier verkosten nie ausgespuckt, gute Kondition ist also gefragt), die mir einmal mehr die großartige Welt der Craftbiere vor Augen führte.

American IPA Bierdose mit Glas

In Deutschland verpönt: Bier aus der Dose

Angefangen vom Bier mit Grapefruit Aroma über IPAs aus Tschechien hinzu zu fassgelagerten Stouts von Londoner Hinterhofbrauereien. Ein großes Erlebnis, das mich wirklich an den Rand meiner Kapazitäten gebracht hat. Aber was tut man nicht alles für die Weiterbildung…

Fazit:

Die BrauBeviale ist eine facettenreiche Veranstaltung für jeden, der sich ambitioniert mit dem Thema Bier auseinandersetzen möchte. So konzentriert und geballt bekommt man Wissen, Kontakt zu Fachleute und Branchenexperten wohl kaum sonst noch irgendwo.

Ich habe mir den Termin für nächstes Jahr jedesfalls schon wieder dick im Terminkalender angestrichen.