Wie lässt sich ein Schokoladenkuchen wohl noch steigern? Spannende Frage. Aber so schwer ist das gar nicht, ihr werdet sehen…
Worauf kommt’s beim Schokokuchen an?
Zum einen auf die allerbesten Zutaten – klingt banal, ist aber gar nicht so. Gerade einfache Rezepte, die aus wenigen Zutaten bestehen, lassen sich durch das Verwenden erstklassiger Bestandteile noch mal deutlich pushen. Im Rezept gibt es nachher ein paar Anregungen dazu.
Zum anderen auf die Verlängerung und Verbreiterung der Aromatik. Schokolade ist ja geduldig und lässt sich mit vielen anderen Aromen kombinieren. Wir kennen das ja von den aberwitzigen und super-kreativen Schokoladenherstellern. Schokolade mit Chili, mit Käse (ja wirklich, gab´s mal von Zotter) und mit Dönercreme (nein, gibt´s nicht, ähh, vielleicht noch nicht…). Also im Ernst: dunkle konzentrierte Aromen sind gefragt – wie wär’s also mit Trockenfrüchten? Ich nehme mal Backpflaumen und lege diese auch noch in Alkohol ein (macht das ganze saftig und hebt den Geschmack weiter).
Das Rezept (für eine normale Kastenform):
1. 200 g Backpflaumen klein schneiden (aus einer Pflaume können so 4 bis 6 Teile werden, ruhig unregelmäßig), dann in 200 ml Rotwein und 50 ml Rum einlegen. Über Nacht stehen lassen. Die Pflaumen saugen sich richtig voll.
2. Die Pflaumen auf einem Sieb etwas abtropfen lassen. (Mit dem hocharomatischen Abtropfsud darf jeder machen was er will, z.B. etwas davon in den Morgentee und schon sieht der Tag freundlicher aus.)
3. 200 g beste Butter (Bio, Süssrahm) mit 100 g braunen Rohrzucker und 100 g feinen Zucker schaumig rühren. Ruhig länger rühren, damit sich die groben Kristalle vom braunen Zucker richtig auflösen.
4. 4 Eier (Größe M, Bioqualität) Stück für Stück unter die Buttermasse schlagen. Immer erst ein Ei komplett einrühren und emulgieren lassen, dann das nächste dazu.
5. 200 g Mehl (Type 405) mit 50 g Kakaopulver (nehmt auch hier beste Qualität, z.B. von Valrhona, es lohnt sich definitiv) und ca. 7 g Backpulver vermischen.
6. Mehlmischung zur Butter-Ei-Mischung geben und unterrühren.
7. Zuletzt die Backpflaumen in den Teig rühren. Das kann man einfach mit einem Löffel machen, das Rührgerät zermanscht sonst die Pflaumen vielleicht zu sehr.
8. In eine gefettete und bemehlte Kastenform einfüllen.
9. Im auf 180 Grad (Ober-/Unterhitze) vorgeheizten Backofen backen, nach 10 Minuten Temperatur auf ca. 170 Grad reduzieren.
10. Der Kuchen ist nach 40 bis 50 Minuten fertig. Am besten die Stäbchenprobe machen. Wenn die Pflaumen recht feucht waren, braucht er ein bisschen länger.
11. Auskühlen lassen (Kuchengitter), dann mit bester Kuvertüre (61% Kakao, ich steh auch hier auf Valrhona, wisst ihr ja inzwischen) überziehen.
Ein Kuchen, unverschämt lecker, schokoladig, saftig mit einem Hauch Rum. Und weil es jetzt auch schon egal ist: ein Klecks Sahne dazu macht den Genuss perfekt. Natürlich ist das auch ein Kuchen für die kalte Jahreszeit – also worauf wartet ihr? Noch ist Winter…