Sommerzeit ist Beerenzeit.
Wenn die Beerenernte beginnt, kann man sich sicher sein: Der Hochsommer steht vor der Tür!
Die intensive Säure von den roten Johannisbeeren gehört bei mir zu den typischen Sommergenüssen mit Erinnerungen in die Kindheit.
Unbeschwerte Sommertage bei Oma auf dem Land und frisch vom Strauch gepflückte Johannisbeeren naschen – nun ja schon einige Jahrzehnte her bei mir 😉
Auch wenn mir die Säure damals irgendwie noch intensiver als heute vorkam: Die vollen Rispen mit roten Johannisbeeren waren zu verlockend um sie hängen zu lassen.
Später entdeckte ich dann die Liebe zu schwarzen Johannisbeeren, deren tiefgründiges Aroma ich auch heute noch bevorzuge.
Aber als ich letztes Wochenende im Garten stand… nun ja was mache ich nun mit einer Schüssel voll roter Johannisbeeren? Doch mal einen klassischen Johannisbeerkuchen backen?
Warum nicht – und klassisch ist in diesem Fall die Kombination mit Baiser.
Sehr süß und sehr sauer kombiniert, auch wenn ich eigentlich kein Baiser-Fan bin, gibt es heute einen Johannisbeerkuchen mit Baiser.
Rezept für Johannisbeerkuchen mit Baiser
Das Rezept ist ganz einfach, die einzige Besonderheit ist eigentlich nur dass der Kuchen in zwei Stufen gebacken wird:
Zuerst den Boden etwas vorbacken, dann mit der Johannisbeer-Baiser-Masse bedecken und fertig backen.
Zutaten für den Teig
- 3 Eigelb (Größe L)
- 150 g Puderzucker
- 3 EL kaltes Wasser
- 1 EL Vanillezucker (am besten selbst gemachten)
- 50 g zerlassene Butter (lauwarm)
- 60 ml Milch
- 250 g Weizenmehl (Type 550)
- 1/2 Päckchen Backpulver
Zutaten für den Belag
- 3 Eiweiß (Größe L)
- 200 g Puderzucker
- 1 EL Vanillezucker
- ca. 450 g rote Johannisbeeren (gezupft)
Die Rezeptmenge läßt sich auf einem Backblech (ca. 25 x 30 cm) oder in einer runden Form (etwa eine Tarteform mit 32 cm Durchmesser) zubereiten.
Wichtig: Blech oder Form sollten einen hohen Rand (ca. 2,5 bis 3 cm) haben, sonst läuft der Kuchen über!
Zubereitung
- Backofen auf 180 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Eigelb mit Puderzucker, Vanillezucker und 3 EL kaltem Wasser schaumig rühren.
- Flüssige Butter in einem dünnen Strahl darunter rühren.
- Milch zugeben und einrühren.
- Mehl und Backpulver vermischen und auf die Masse sieben und unterschlagen.
Es ergibt sich ein recht zäher fester Teig.
Teig in die gebutterte und bemehlte Form füllen und ca. 20 Minuten backen (an der Oberfläche sollte der Teig ganz leicht gebräunt sein).
In der Zwischenzeit die Baisermasse zubereiten:
- Eiweiße steif aufschlagen, dabei den Zucker und Vanillezucker langsam einrieseln lassen.
- Johannisbeeren unter die Eiweiß-Zucker-Masse (also die Baisermasse) heben.
- Den vorgebackenen Kuchenboden aus dem Ofen holen und kurz abkühlen lassen.
- Die Johannisbeer-Baiser-Masse auf den Boden aufstreichen.
- Kuchen zurück in den 180 Grad heißen Ofen geben und ca. 20 Minuten fertig backen.
Die Baiserschicht sollte dabei leicht bräunen und trocken werden. Ggf. kann man für ein paar Sekunden noch den Salamander einschalten – aber nur ganz kurz, sonst verbrennt das Baiser!
Den Kuchen in der Form auskühlen lassen.
Zum Servieren leicht mit Puderzucker bestäuben und genießen: Der Sommer ist da!
Thomas, danke für dieses Rezept! Ich kann deine Vorlieben gut nachvollziehen, mir geht es genau so: Süße und Säure, und dann leicht gebräunte Baisseschicht oben, etwas fester im Biss als das Baisser drunter. Nur, was trinkt man da als Krönung? Die Süßweinproblematik liegt bei mir hoch. Kaffee jedweder Art ist mir zu herb. Am Schluß bleibt Johannisbeerschorle (Verzeihung!).
Schönen Sommer!
In der Tat eine schwierige Frage! Süßwein kann mit der deutlichen Säure wohl schlecht umgehen. Mit Schwarztee fand ich es gut, oder dann eine Schorle, wenn es ein Kaltgetränk sein soll. Könnte mir aber auch sehr gut einen halbtrockenen Rose-Cremant vorstellen, der hat ja oft auch Johannisbeernoten.