Heute geht’s nach Osten – weit nach Osten. Japanisch steht auf dem Speiseplan. Mein leicht eurozentriertes kulinarisches Weltbild hat mich bisher noch nicht sehr oft mit der japanischen Küche Tuchfühlung nehmen lassen. Aber hey – stay open-minded! Deshalb gibt es einen leckeren Nudel-Snack aus Japan.
Japanische Küche als Foodie-Trend
Ich bin übrigens fest davon überzeugt, dass die japanische Küche ein heißer Trend wird (bzw. vielleicht schon ist). Beweise gefällig?
René Redzepi, der kochende Marketing-Profi (zu böse? Nö, lassen wir mal so stehen.) aus dem Restaurant Noma in Kopenhagen, übersiedelte mit seinem ganzen Team für zwei Monate nach Japan. Dort wurde gekocht und es sollten neue Erfahrungen gesammelt werden. Ein Interview mit Redzepi zu dieser Aktion gibt’s hier.
Trendsetter unter den professionellen Foodies reisten auffälligerweise ebenfalls in 2015 nach Japan auf. Zu nennen: Katharina Seiser von esskultur.at (zu ihrem Bericht) sowie die Redaktion vom Foodmagazin effilee. Dabei an Bord: Der Verfasser der Fastfood-Bibel Stevan Paul – hier mehr zu seinem lesenswerten fünfteiligen Bericht über die Reise.
Also genug jetzt des Trend-Profiling, wir werden sehen was in dieser Richtung weiter passiert.
Udon Nudeln und Miso – essentielle Zutaten
Auf zwei Zutaten des Rezepts will ich hier noch kurz eingehen:
Udon-Nudeln sind dicke Nudeln aus Weizenmehl, neben Ramen (chinesische Weizenmehlnudeln) und Soba (dünne Nudeln mit Buchweizenmehl) die beliebtesten Nudeln in Japan. Im Vergleich zu europäischer Paste kommen mir Udon Nudeln etwas teigiger und mehliger in Geschmack und Biss vor.
Miso-Paste: Gibt es in verschiedenen Ausprägungen und wird mit Schimmelpilzkulturen aus Sojabohnen, Reis, Weizen oder Gerste hergestellt. Hellere Sorten sind süsslich, dunklere salziger und herzhafter. Miso wirkt als Geschmacksverstärker und erzeugt ein recht feines Aroma, ein Gericht mit Miso schmeckt sofort „typisch“ japanisch.
Udon Nudeln – Rezept
Zutaten (für 2 -3 Esser ausreichend, high-carb macht satt und glücklich)
- 250 g Udon Nudeln
- 150 g Weißkohl (es funktioniert auch mit anderen Kohlarten), grob zerschnitten
- 100 g Stangenbohnen (im Winter halt TK-Ware, im Sommer am besten frisch aus dem Garten)
- 1 rote Paprika (geschält und gestückelt)
- 6 – 8 Shiitake Pilze (frisch, oder getrocknete – diese dann für eine Stunde in lauwarmen Wasser einweichen)
- 1,5 EL rote Miso-Paste
- 1,5 EL japanische Sojasauce (heißt „Shoyu“)
- 1,5 EL süßer Reiswein („mirin“, geht aber auch Sherry, ein bisschen mit Zucker gesüßt)
- 1 kleiner Bund Frühlingszwiebeln
- Salz, Chilipulver, Öl
- 200 g Rindfleisch (ich nahm ein Dry-Aged Bio-Roastbeef), in Streifen geschnitten
Zubereitung:
- Gemüse schnippeln!
- Nudeln in reichlich (!!, mindestens 3 l) Wasser ca. 12 Minuten kochen (sollten noch etwas Biss haben), abgießen und mit kaltem Wasser abschrecken, abtropfen lassen.
- Kohl und Bohnen ca. 2 Minuten in reichlich gesalzenem Wasser blanchieren, abgießen, eiskalt abschrecken.
- Bratöl in einem Wok (eine Pfanne tut’s zur Not auch) erhitzen, Rindfleisch super kurz anbraten (sollte nur etwas Farbe nehmen), aus der Pfanne nehmen, beseite stellen.
- Kohl, Bohnen Paprika und Pilze in den Wok (Pfanne) und ca. 2 Minuten anbraten, würzen mit Salz und Chili.
- Miso, Sojasauce und Reiswein kurz verrühren und zum Gemüse in die Pfanne kippen.
- Nudeln und Rindfleisch dazu geben, kurz rühren bis alles erwärmt ist.
- Anrichten und mit gehackten Frühlingszwiebeln bestreuen.
Das ist wirklich ein sehr schmackhafter und gesunder Snack, der Appetit macht auf mehr Japan. Mal sehen, ich hab jedenfalls jetzt die Misopaste im Kühlschrank und die muss ich ja noch irgendwie aufbrauchen…